Zuletzt hatte ein solcher Abend in Zusammenarbeit mit der Welfenbühne Steingaden im Jahr 2018 stattgefunden. Nun hatten sich die beiden Vereine wieder zusammengetan und kurz nach Beginn der Fastenzeit einen Starkbierabend beim Gasthof Graf initiiert. Nach anfangs verhaltenem Interesse war am 4. März der Saal des Gasthofs Graf erfreulicherweise bis auf den letzten Platz besetzt. Während sich die Wirtsleute um das leibliche Wohl kümmerten, nahm sich der Musikverein der musikalischen Gestaltung an und die Welfenbühne steuerte unterhaltsame Einlagen bei. So ergab sich ein abwechslungsreiches abendfüllendes Programm. Eröffnet wurde der Abend mit dem Anstich des „Kaltenberger Ritterbocks“. Nachdem Ritter Kuno mit seinem Knappen zu den Klängen des König Ludwig Marschs im Festsaal eingezogen war, forderte er den „König von Steingademen: Maximilian den ersten aus dem Geschlecht der Bärtligen“ auf, seines Amtes zu walten und das Fass Starkbier anzuzapfen. Dies gelang dem König souverän und mit überschaubarem Bierverlust und nachdem Ritter Kuno die Worte „Salve pater Steingademae, bibas princeps optimae!“ gesprochen hatte, stießen König, Ritter und Knappe mit dem Wirt Albert Graf an und der Abend war eröffnet. „Kaltenberger Ritterbock – der ölt die Rüstung“ lautet der Werbeslogan der Brauerei, der wohl ausdrücken soll, dass es sich um ein besonders starkes Bier handelt. Einige weiter besonderen Kräfte wurden dem würzig, kräftigem Bier von Ritter Kuno und seinem Knappen zugesprochen.
Christoph Weiß hatte wie bereits beim Faschingsball die musikalische Leitung inne und gleichzeitig seinen ersten Auftritt in seinem neuen Amt als erster Dirigent, das er kurz zuvor offiziell übernommen hatte. Die ca. 35 MusikerInnen, von denen die meisten bereits in der Faschingsmusik aktiv gewesen waren, steuerten zum Anlass passende traditionelle Blasmusik bei und trugen somit zur guten Stimmung bei. Sissi und Johanna Schmölz in ihrer Rolle als Ratschweiber, Günther Kiy in seiner Paraderolle als Waschweib, Andi, Johannes und Toni Nöß sowie Jakob Hindelang als mittelalterliche Minnesänger, die die Steingadener Vereine zum Aderlass baten, Lucia Schmid und Thomas Sieber mit ihrer Kirchenbank-Nummer sowie eine Truppe der Welfenbühne strapazierten die Lachmuskeln der Anwesenden bis an ihre Grenzen. Dabei durfte sich der Musikverein, wie die meisten anderen Vereine auch, eine „Watschn“ abholen und wurde freundlich auf seine mangelhafte Disziplin beim Marschieren hingewiesen. Gegen halb zwölf fand der offizielle Teil des Abends sein Ende und Vorstand Strauß bedankte sich zusammen mit dem Vorstand der Welfenbühne Andreas Nöß und Wirtin Carmen Graf bei den Anwesenden für ihr Erscheinen. Anschließend spielte die Musikkapelle noch bis ca. ein Uhr zur Unterhaltung auf, wobei Dirigent Christoph Weiß mit seinem perfekt abgestimmten Programm mit Titeln wie „Gloria“, „80er Jahre Kutl(tour) und „Sweet Caroline“ den Nerv des Publikums genau traf, sodass viel Zuhörer bis zum letzten Stück blieben und kräftig mehrere Zugaben forderten. Insgesamt kann dieser Abend wieder einmal als voller Erfolg verbucht werden.