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„Jetzt geht’s los“ hieß es am vergangenen Samstag in Steingaden beim feierlichen Festakt zum Steingadener Jubiläumsfest in der Turnhalle der Mittelschule Steingaden. Passend zum Anlass spielte die Musikkapelle unter der Leitung ihres Dirigenten zu Beginn den gleichnamigen Marsch von Franz Lehár.

Da mit dem Jubiläumsfest zum 150-jährigen Bestehen der freiwilligen Feuerwehr Steingaden und dem 200-jährigen Bestehen des Musikvereins Steingaden auch das 34. Bezirksmusikfest des Bezirk 3 Füssen des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes stattfindet, oblag die Begrüßung Bezirksleiter Alexander Schmid. Unter den zahlreichen Gästen konnte er nicht nur viele Vertreter der benachbarten Feuerwehren, Musikkapellen und Gemeinden begrüßen, sondern auch die stellvertretende Präsidentin des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes Centa Theobald, den Schirmherrn des Fests und Bürgermeister von Steingaden Max Bertl sowie die Landtagsabgeordnete Susanne Enders. Nach der Begrüßung erklärte Bezirksleiter Schmid das Fest für eröffnet, was seit dem letzten Wochenende auch durch die große Lyra auf der Egg symbolisiert wird, die an diesem Abend zum ersten Mal illuminiert wurde.

Schirmherr und Bürgermeister Max Bertl betonte in seinem Grußwort, dass es ihn mit großem Stolz erfülle, an einem solchen Abend hier stehen zu dürfen und würdigte das Engagement der Feuerwehrmänner und -frauen sowie der Musikerinnen und Musiker im Ort. Er bestätigte den beiden Vereinen, dass sie auf einem guten Weg in die Zukunft seien, was nicht zuletzt am starken Nachwuchs zu erkennen sei.

Festrednerin Centa Theobald begrüßte mit einem zwinkernden Auge insbesondere alle Feuerwehrleute, die „wichtiger als der Bürgermeister“ seien und zeichnet im Verlauf ihrer Ansprache den Musikverein Steingaden anlässlich des 200-jährigen Vereinsbestehens mit der großen goldenen Plakette am weiß-blauen Band und einer Ehrenurkunde aus. Anschließend nutzte Bezirksleiter Schmid den feierlichen Rahmen, seinen Amtsvorgänger Gottfried Groß zum Ehrenbezirksleiter zu ernennen und für seine 21 Jahre währende Tätigkeit mit dem goldenen Abzeichen am schwarz-rot-goldenen Band auszuzeichnen. .Zudem kündigte er an, dass auch die Musikerinnen und Musiker aus Steingaden demnächst alle einen goldenen Anstecker zum 200-jährigen Jubiläum erhalten werden.

Als Vertreter der Kreisbrandinspektion Weilheim-Schongau sprach Dr. Rüdiger Sobotta ein Grußwort und verdeutlichte darin auf humorvolle Art, dass es bei der Feuerwehr kein Wenn und Aber gebe und diese zu jeder Zeit ihren Nächsten zu Hilfe komme.

Für Abwechslung sorgten beim Festakt nicht nur die musikalischen Darbietungen der Jubiläumskapelle, die mit dem „P.O.S. – Marsch“ von Edward Maj, dem Stück „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock und der Polka „Der Buntspecht“ Josef Hotovy ein anspruchsvolles Programm präsentierte, sondern auch die „Revue“ zu den insgesamt 350 Jahren Geschichte der beiden Vereine. In knapp 20 Minuten gaben zwei Erzähler abwechselnd eine chronologische Zusammenfassung der wichtigsten, teilweise lustigen, aber auch ernsten Ereignisse aus den Chroniken des Musikvereins und der Feuerwehr. Geschickt ergänzt wurden die Erzählungen von kurzen Theaterszenen mit Requisiten, alten Uniformen und Trachten, musikalischen Einwürfen der Musikkapelle und Bildern, die immer wieder für Lachen im Publikum sorgten.

Der Vorstand der Steingadener Wehr, Stefan Müller, blickte in seiner Rede nochmals zurück auf die lange Geschichte der Steingadener Feuerwehr mit ihren Höhen und Tiefen, wie etwa die schwierigen Zeiten während des zweiten Weltkriegs oder die Anschaffung neuer Ausrüstung und Fahrzeuge. Beim anschließend von der Musikkapelle gespielten „Feuerwehr-Marsch“ von Peter Fröhlich und Manfred Wiener sorgten die Steingadener Feuerwehrlehr für eine kleine Überraschung. Für eine Gesangseinlage stellten sich die Feuerwehrleute zum Trio vor der Bühne auf und boten so zusammen mit der Musikkapelle ein beeindruckendes Bild. Die vier Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Steingaden überreichten anlässlich des Jubiläums ihrem Verein ein Fahnenband, das zusammen mit der restaurierten Vereinsfahne beim Festgottesdienst in zwei Wochen Gottes-Segen erhalten wird. Abschließend dankte der Vorstand des Musikverein Steingaden Andreas Strauß allen am Fest Beteiligten für ihre Unterstützung und lud alle Gäste zu einem Umtrunk in die Schulaula ein.

Bei bester Stimmung, kühlen Getränken und Häppchen blieben die Gäste noch bis in die frühen Morgenstunden zusammen und feierten den Beginn des großen Jubiläumsfests.

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